Kooperationen

Trinkwasser wird beim Wasserverband Wittlage und beim Wasserwerk der Stadt Melle aus dem Grundwasser gewonnen. Die acht Wasserwerke des Wasserverbandes Wittlage versorgen rund 52.000 Einwohner in Bad Essen, Belm, Bohmte und Ostercappeln, die elf Brunnen des Wasserwerks der Stadt Melle rund 38.000 Einwohner der Stadt Melle mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser. Im Wassserschutzgebiet Belm werden zehn Brunnen für die Versorgung der Gemeinde Belm und einiger Osnabrücker Stadtteile betrieben. Die Qualität des Trinkwassers wird regelmäßig überwacht.

Zum Schutz des Grundwassers arbeitet der Wasserverband Wittlage seit vielen Jahren mit den Versorgern und den Landwirten der Region  zusammen: 

  • seit 1995 mit dem Wasserwerk der Stadt Melle und den Landwirten in den Trinkwassergewinnungsgebieten der Kooperation Melle/Wittlage
  • seit 2017 mit den Stadtwerken Osnabrück und den Landwirten im Wasserschutzgebiet Belm-Nettetal

Grundlage der Kooperationen sind gemeinsam getragene Schutzkonzepte. Zentrale Maßnahmen dieser Schutzkonzepte sind die Wasserschutzberatung (z.B. Düngeplanung für die landwirtschaftlichen Betriebe) und die Umsetzung von freiwilligen Vereinbarungen sowie die Evaluierung der eingesetzten Maßnahmen.

Der Wasserverband Wittlage hat für die Wasserschutzberatung 2022 bis einschließlich 2024 die Landwirtschaftskammer Niedersachsen beauftragt. Die Wasserschutzberatung wird durch die Europäische Union kofinanziert.

Das Grundwasser wird hauptsächlich aus winterlichen Niederschlägen gespeist. Die Qualität des Grundwassers kann durch Nitrat aus der Düngung der landwirtschaftlichen Flächen, aber auch in geringeren Mengen aus Hausgärten, beeinträchtigt werden. Für das Pflanzenwachstum ist Stickstoff einer der Hauptnährstoffe. Er wird über stickstoffhaltigen Dünger ausgebracht bzw. über den Anbau von Leguminosen (z. B. Klee oder Ackerbohnen), die Stickstoff aus der Luft binden, dem Boden zurückgegeben.

Nicht von den Pflanzen genutzter, also überschüssiger Stickstoff wird mit dem winterlichen Niederschlag in Form von Nitrat in tiefere Bodenschichten ausgewaschen. Im Boden wird es nur teilweise abgebaut. Somit gelangt das Nitrat je nach örtlichen Voraussetzungen nach etwa drei bis zehn Jahren ins Grundwasser. Im Grundwasserleiter sind die für den Abbau benötigten Stoffe nicht unbegrenzt vorhanden. Daher sind diese Prozesse endlich und sollten nicht übermäßig beansprucht werden.

 

Somit ist die beste Möglichkeit, die Auswaschung von Nitrat ins Grundwasser zu minimieren, die Landbewirtschaftung so zu gestalten, dass es zu möglichst geringen Überschüssen an Stickstoff auf den Flächen im Trinkwassergewinnungsgebiet kommt. Dieses kann durch eine partnerschaftliche und kooperative Zusammenarbeit mit allen Beteiligten erreicht werden.

Der Wasserverband Wittlage, das Wasserwerk der Stadt Melle und die Stadtwerke Osnabrück organisieren mithilfe der Wasserschutzberatung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen Trinkwasserschutzkooperationen mit Landwirten aus den Einzugsbereichen der Brunnen, um die Qualität des Trinkwassers auch für die nächste Generation zu sichern. 

Wasserschutzbeauftragte

Christian Schröder
Wasserschutzberater Kooperation Melle/Wittlage

Dirk Hehemann
Wasserschutzberater Kooperation Belm-Nettetal

Individuelle Düngeplanung

Bei der individuellen Düngeplanung wird das Nährstoffmanagement der landwirtschaftlichen Betriebe optimiert. Die Düngung wird so bemessen, dass die Düngung vom Pflanzenbestand weitestgehend ausgenutzt und eine Umwelt belastende Überdüngung vermieden wird.

Freiwillige Vereinbarungen sind vertraglich zwischen den Landwirten und dem Wasserverband Wittlage bzw. dem Wasserwerk der Stadt Melle und den Stadtwerken Osnabrück vereinbarte Maßnahmen zum Grundwasserschutz auf landwirtschaftlich genutzten Flächen. Diese Maßnahmen gehen über die gesetzlichen Anforderungen für die Landbewirtschaftung hinaus, dabei entstehende wirtschaftliche Nachteile bzw. Mehraufwendungen werden dem Landwirt entschädigt, wenn die Ergebnisse einen Erfolg für den Grundwasserschutz anzeigen.

Beispiele hierfür sind:

  • eine grundwasserschonende Grünlandbewirtschaftung
  • der Anbau von Zwischenfrüchten zur Begrünung der Ackerflächen über den Winterzeitraum und zur Konservierung der Nährstoffe in der Pflanze
  • eine reduzierte Düngung zu Mais und Getreide

Grundwasserschutzmaßnahmen und Beratungsleistungen werden aus der Wasser-entnahmegebühr des Landes Niedersachsen bezuschusst. Die Gewässerschutzberatung wird aus EU-Mitteln co-finanziert, dem sogenannten ELER - Programm (Europäischer Landwirtschaftsfond zur Entwicklung des ländlichen Raums).

Einen gut verständlichen Überblick über die Stickstoffproblematik bietet ein Angebot der Universitäten Osnabrück und Oldenburg. Auf der interaktiven Seite gibt es in einer Online-Ausstellung Wissenswertes über Nitrat, Stickstoff und Phosphor als Nähr- und Schadstoffe, sowie über die unterschiedlichen Interessen, sie zu verwenden oder sie zu vermeiden.

Anschrift

Wasserverband Wittlage
Im Westerbruch 67
49152 Bad Essen


Geschäftsführer: Uwe Bühning

Kontakt

Telefon +49 5472 9443-0
Fax +49 5472 9443-30
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