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Wasserschutzberatung und freiwillige Maßnahmen zeigen Erfolg

Trotz unterdurchschnittlicher Niederschläge: Reststickstoffgehalte im Boden deutlich gesenkt

Seit 1995 besteht die Trinkwasserschutzkooperation zwischen dem Wasserverband Wittlage, dem Wasserwerk der Stadt Melle und den in den Trinkwassergewinnungsgebieten dieser Kooperation wirtschaftenden Landwirten. Kern der Zusammenarbeit ist ein Konzept zum Grundwasserschutz in besagten Trinkwassergewinnungsgebieten, das auf freiwillige Vereinbarungen setzt und von der Wasserschutzberatung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen fachlich umgesetzt und evaluiert wird. Dabei konnte für das zurückliegende Jahr 2021 ein positives Fazit gezogen werden.

Die Bedingungen

130 Betriebe nahmen im vergangenen Jahr im Gebiet er Kooperation Melle/Wittlage die Wasserschutzberatung durch die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) in Anspruch, 70 davon führten mit dem Wasserschutzberater eine Düngeplanung durch, wodurch eine Fläche von 1.200 Hektar bzw. 50 Prozent der Fläche in den Trinkwassergewinnungsgebieten (TGG) abgedeckt wurde. Eine Zahl, die dem angestrebten Wert aus dem Schutz- und Beratungskonzept der Kooperation entspricht. Hinzu kommen die Düngeplanungen, die die LWK im selben Gebiet bei ca. 20 Betrieben im Rahmen der Dümmerberatung durchführte.

Auf 190 Flächen im Gebiet der Kooperation wurden Messungen zur Bestimmung des Herbst-Nmin-Wertes im Boden bei verschiedenen Kulturen wie z. B. Mais und Getreide vorgenommen. Dieser Wert definiert, wieviel mineralisierter Stickstoff im Boden enthalten ist. Besonders aussagefähig sind diese Messungen im Herbst, also am Ende der Vegetationsperiode, zum Zeitpunkt der einsetzenden Sickerwasserperiode. 

Ausschlaggebend für den gemessenen Nmin-Wert sind neben der Düngung, die Witterungsverhältnisse, die Erträge und die damit verbundene Nährstoffaufnahme aus dem Boden, sowie die Bodenbearbeitung nach der Ernte bzw. zum Herbst hin. Nach den trockenen und heißen Sommern von 2018 bis 2020 hat man das vergangene Jahr zwar als klimatisch eher moderat wahrgenommen, dennoch waren die Niederschläge insgesamt abermals unterdurchschnittlich.

Die Ergebnisse

Konkret wurden somit auch im vergangenen Jahr in manchen Regionen die Nährstoffe über die Pflanze nicht vollständig aufgenommen und es verblieben Restmengen im Boden. In einzelnen Bereichen wurden Nmin-Werte auf dem Niveau des Trockenjahres 2020 gemessen.
Klimatisch zeigen sich dabei zwei Tendenzen, die die Planungen für die Folgejahre beeinflussen dürften: Zum einen sind die Frühjahrsmonate zunehmend trockener, zum anderen stellt sich die Wettersituation zunehmend kleinräumiger dar. In der Gesamtschau kann das Jahr 2021 positiv bewertet werden, da die im Herbst ermittelten Nmin-Werte von einem Mittelwert der Vorjahre von mehr als 65 Kilogramm pro Hektar auf immerhin 56 Kilogramm pro Hektar gefallen sind. Trotz regional ungünstiger Witterungsbedingungen lag der Reststickstoffgehalt im Boden im Mittel der beprobten Flächen im Kooperationsgebiet somit auf einem aus Grundwasserschutzsicht positiven Niveau.

Die freiwilligen Vereinbarungen

Dies ist vor allem auf die engagierte Mitarbeit der Landwirte und die Umsetzung der Empfehlungen aus der Beratung durch die LWK zurückzuführen. Hierbei setzt man sowohl auf einjährige wie auch auf mehrjährige Maßnahmen, um Stickstoff im Boden einzusparen, zu konservieren, ihn effizienter zu nutzen und damit den Bedarf längerfristig zu verringern.
Zu den einjährigen Maßnahmen zählen beispielsweise der grundwasserschonende Getreide- und Maisanbau und der Anbau von Zwischenfrüchten; zu den mehrjährigen Maßnahmen zählen u. a. der Feldgrasanbau anstelle der Ackernutzung, der Erhalt von Dauerbrachen sowie die reduzierte Bodenbearbeitung.
Die genannten Maßnahmen basieren auf freiwilligen Vereinbarungen, die von den örtlichen Wasserversorgungsunternehmen finanziert werden. Allerdings können hierfür Fördergelder in Anspruch genommen werden – vom Land Niedersachsen für die Maßnahmen selbst, von der Europäischen Union für die Gewässerschutzberatung. Für die Trinkwasserschutzkooperation, für die der Wasserverband Wittlage die Geschäftsführung innehat, liegt eine Förderzusage bis einschließlich 2024 vor; das neue Schutzkonzept wurde für den Zeitraum von 2022 bis 2026 erarbeitet.

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