Belm. Der „Ententeich“ ist jedem Belmer ein Begriff. Das in den 1990er Jahren angelegte Regenrückhaltebecken avancierte im Laufe der Jahre zu einer beliebten Naherholungsfläche in unmittelbarer Ortslage. Jetzt wird die Anlage nicht nur runderneuert und hydraulisch ertüchtigt, sondern zu einem „Wald-Wasser-Park“ umgestaltet.
Ein Regenrückhaltebecken (RRB) ist im Grunde ein rein technisches Bauwerk. -Es nimmt die Niederschläge auf, die bei versiegelten Flächen nicht mehr im offenen Gelände versickern können, und gibt sie verlangsamt und gesteuert an den nächsten Vorfluter ab, in diesem Fall an den Icker Bach.
Betrieben wird ein RRB für gewöhnlich von dem örtlichen für die Abwasserentsorgung zuständigen Betrieb. In Belm ist das der Wasserverband Wittlage. Sein Ziel ist es, hier auch in Zukunft Klimaresilienz zu gewährleisten. Deshalb ist der Kerngedanke des Projekts, durch wasserbauliche Anpassungen den zunehmend häufigeren und intensiveren Starkregenereignissen zu begegnen.
Das Einzugsgebiet des RRB Icker Bach in Belm beträgt ca. 300 Hektar, wovon mehr als die Hälfte versiegelt ist. Der Icker Bach selbst ist überwiegend verrohrt und verfügt nur über ein begrenztes Fassungsvermögen. Der sich abzeichnende Klimawandel macht es erforderlich, das RRB so auszubauen, dass Überlastungen der verrohrten Abschnitte weitgehend vermieden werden können. Auf diese Weise wird auch ein reduzierter Zufluss in den Belmer Bach – in diesen mündet der Icker Bach – erreicht, der im weiteren Verlauf in der Gemeinde Belm und im Stadtgebiet Osnabrück als hochwassersensibel einzustufen ist.
Mit der Baumaßnahme wird die Aufnahmefähigkeit des Ententeichs als Regenrückhaltebecken um rund 30 Prozent erhöht. Dazu ist geplant, den Wasserspiegel für das zukünftig maximale Stauziel im RRB um weitere 25 Zentimeter anzuheben. So findet im Vergleich zur bestehenden Situation in jeder Phase (Befüllung – maximaler Einstau – Entleerung des RRB) immer eine Drosselung des Abflusses in den Unterlauf des Icker Baches statt. Dies geschieht durch drei wasserbauliche Maßnahmen:
- Anhebung der Fließgewässersohle durch Einbau einer Sohlgleite
- Verkleinerung des Fließquerschnitts
- Rückbau der unteren Überfallschwelle
Insgesamt hat die Gemeinde Belm für Umsetzung 1,5 Millionen Euro veranschlagt. Davon übernimmt der Bund im Rahmen des Sonderprogramms „Modellprojekte zur Klimaanpassung und Modernisierung in urbanen Räumen“ 1,35 Millionen Euro. erhielt das Modellprojekt aufgrund seiner
Während der Bauarbeiten, die insgesamt bis Ende November 2024 abgeschlossen sein sollen, wird es zu Beeinträchtigungen und Teilsperrungen des Parks kommen. Gemeinde und Wasserverband bitten um Verständnis.