Landkreis Osnabrück. Seit Wochen herrscht in Stadt und Landkreis Osnabrück extreme Trockenheit – und Niederschläge sind weiterhin nicht in Sicht. Daher rufen Stadt und Landkreis Osnabrück sowie die Wasserversorgungsunternehmen in der Region gemeinsam dazu auf, schon jetzt sparsam mit dem kostbaren Gut Wasser umzugehen.
Ein Blick auf die Zahlen verdeutlicht die für die Natur angespannte Situation: In den ersten viereinhalb Monaten des Jahres ist nur etwa ein Drittel der durchschnittlichen Niederschlagssumme des langjährigen Mittels gefallen. Lediglich der Januar war vergleichsweise nass. Im Mai hat es dagegen noch gar nicht geregnet. Aktuell sorgt neben der Sonne zudem der Wind dafür, dass Oberflächen schnell austrocknen. Die Folgen sind mittlerweile in den oberen Bodenschichten deutlich erkennbar – und auch in Seen und Fließgewässern. Lediglich die tieferen Bodenschichten profitieren aktuell noch von den niederschlagsreichen Monaten der Jahre 2023 und 2024.
Ein Beispiel verdeutlicht den Aufruf ganz besonders: Die Trinkwassergewinnung aus Quellen am Wasserwerk Düstrup in Osnabrück befindet sich mittlerweile auf einem 10-Jahres-Tief. Auch in Fließgewässern wie der Nette sind mittlerweile geringe Pegelstände messbar. Bei den Grundwassermessstellen zeigt sich derweil ein differenziertes Bild: Hier gehen die Pegelstände vergleichsweise weit auseinander.
Alle Prognosen sagen nun gleichwohl warmes wie trockenes Wetter voraus – was den Wasserverbrauch in den kommenden Wochen in die Höhe treiben dürfte. Dass beide Faktoren miteinander zusammenhängen, lässt sich am besten am Beispiel der Gartenbewässerung verdeutlichen: Je weniger es regnet und je trockener die Böden sind, desto mehr wird bewässert – und der Verbrauch steigt. Zur Einordnung: Rund 800 Liter verbraucht ein Rasensprenger pro Stunde, das ist so viel wie ein Mensch in einer ganzen Woche.
Vor dem Hintergrund der aktuell angespannten, aber noch nicht kritischen Situation appellieren Landkreis und Stadt Osnabrück gemeinsam mit den Wasserversorgungsunternehmen in der Region, sparsam mit Wasser umzugehen. Mit einigen einfachen Tipps kann jeder einen Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit Trinkwasser leisten. Dazu zählen der Verzicht auf das Rasensprengen, das Verwenden von Pflanzen im Garten, die auch trockene Perioden gut vertragen, das Auffangen und die Nutzung von Regenwasser oder auch das Anlegen geschlossener Pflanzflächen, um die Verdunstung aus dem Boden zu minimieren. Auch sollten versiegelte Flächen im Garten reduziert werden. Und schließlich wird jeder Haushalt um sorgsame Abwägung gebeten, ob die neue Befüllung des eigenen großen Pools oder auch der Wasserbrauch im und am Planschbecken derzeit wirklich unverzichtbar sind.
Bad Essen. Mit der Trinkwasserampel auf seiner Homepage informiert der Wasserverband Wittlage ganzjährig über den aktuellen Stand der Trinkwasserverfügbarkeit in seinem Verbandsgebiet. Daraus lassen sich für die Verbraucher Handlungsempfehlungen hinsichtlich ihres Nutzungsverhaltens ableiten. Jetzt hat der Verband die Ampel von Grün auf Gelb geschaltet. Denn die anhaltend fehlenden Niederschläge sind deutlich messbar.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Üblicherweise misst der Verband an seinen vier Messstellen in den Monaten Februar und März jeweils etwa 70 bis 100 Liter Wasser pro Quadratmeter. In diesem Jahr ist es anders: Im Februar waren es nur 14 Liter, im März sogar nur 2,5 Liter.
Auch wenn wir alle nach Monaten des gefühlten Dauerregens das sonnige Wetter wohl zunächst begrüßten und auch wenn die kühlen Temperaturen nicht unbedingt an Dürre denken lassen, so verzeichnet unser Gebiet inzwischen eine ungewöhnliche Trockenheit. Sie ist in Land- und Forstwirtschaft, im heimischen Garten, aber auch in der Wasserwirtschaft deutlich spürbar.
„Sechs Wochen Hochdruckwetterlage mit Ostwind – das ist für unsere Region, zumal zu dieser Jahreszeit, völlig ungewöhnlich“, konstatiert Wasserverbandsgeschäftsführer Uwe Bühning und erklärt, dass die Trockenheit sich nicht nur an den Niederschlagsmessstellen zeige, sondern auch an den Grundwasserpegeln. „Wir sehen jetzt schon deutliche Absenkungen der Pegel und das, nachdem die winterliche Grundwasserneubildung gerade erst abgeschlossen ist“, so Bühning. Zwar sei die Zehrung durch Pflanzenwachstum zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht so ausgeprägt, dennoch sei dringend Regen erforderlich – für die beginnende Vegetation, aber auch für die Wasserversorgung
Und auch wenn derzeit das Rasensprengen und das Befüllen von Pools – die typischen No-Gos bei sommerlichen Dürreperioden – (noch) kein Thema seien dürften, so will der Verband mit dem Umschalten der Trinkwasserampel von Grün auf Gelb dennoch die Bedeutung der Ressource Wasser deutlich machen und zum sorgsamen Umgang damit auffordern. Auch im Hinblick auf eventuell noch zu erwartende trockene Sommermonate, in denen umso mehr auf das Grundwasser zurückgegriffen werden muss.
Bad Essen/Bissendorf. Über eine Förderung von insgesamt rund 71.000 Euro können sich der Wasserverband Wittlage und die Gemeinde Bissendorf freuen: Sie werden für den Bau einer Verbundleitung zwischen den Ortschaften Nordhausen und Wulften aufgewendet. Die Fördermittel stammen aus einem Programm, welches das Nds. Umweltministerium 2024 zur Klimafolgenanpassung in der Wasserwirtschaft aufgelegt hat. Für insgesamt 24 Projekte zu Wasserrückhalt, Starkregenvorsorge und Wassermanagement, die von Kommunen, Wasserverbänden oder Versorgungsunternehmen eingereicht wurden, zahlt das Umweltministerium über die NBank rund 4,6 Millionen Euro aus.
„Netzverbund zwischen dem Wasserverband Wittlage und dem Wasserwerk der Gemeinde Bissendorf“ lautet der Titel des Vorhabens, das die Gemeinde Bissendorf zur Förderung in diesem Programm eingereicht hat und für das nun vom Ministerium eine Zuwendung in Höhe von 70.777,74 Euro zugesagt wurde.
Die Gemeinde ist bereits seit 2017 (neben den Gemeinden Bad Essen, Belm, Bohmte und Ostercappeln) Mitglied im Wasserverband Wittlage, allerdings nur hinsichtlich der Abwasserentsorgung. Die Wasserversorgung wird im Gemeindegebiet vom Wasserbeschaffungsverband Jeggen sowie vom Wasserwerk der Gemeinde sichergestellt. Für das Netz des Wasserwerks wiederum hat die Gemeinde 2021 einen Betriebsführungsvertrag mit dem Wasserverband Wittlage abgeschlossen.
Nun wird es also bei der Wasserversorgung eine weitere technische Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Wasserverband geben: Von der in der Ortschaft Nordhausen der Bissendorfer Nachbargemeinde Ostercappeln verlaufenden Wasserleitung soll entlang der L 105 (Schledehauser bzw. Ostercappelner Straße) eine Verbundleitung zum Wassernetz im Bissendorfer Ortsteil Wulften gelegt werden. Derzeit laufen die Anträge für die Genehmigungen beim Straßenbaulastträger, dem Land Niedersachsen resp. dem Landkreis Osnabrück, die für die Verlegung erforderlich und vorgeschrieben sind. Von der insgesamt ca. rund einen Kilometer langen Strecke werden ca. 30 Prozent auf Ostercappelner Gebiet, ca. 70 Prozent auf Bissendorfer Gebiet verlaufen. Die Fördersumme wird entsprechend ihrem Streckenanteil anteilig der Gemeinde bzw. dem Wasserverband zuteilwerden.
Ein Verbund im besten Sinne
Die Ausführung ist noch für diesen Sommer geplant. Die Kosten werden sich voraussichtlich auf rund 140.000 Euro geschätzt. Der Antrag war von der Gemeinde gestellt worden, der Wasserverband Wittlage zeichnet für die Planung verantwortlich. Ein Verbund im besten Sinne also – „und eine Maßnahme, die sich von der überschaubaren Streckenlänge her anbot und die uns nachhaltig hilft“, erklärte Bissendorfs stellvertretende Kämmerin Kerstin Hanenberg, die maßgeblich an der Antragstellung beteiligt war.
„Die Bedeutung wie auch die Sicherstellung von Trinkwasser als dem Lebensmittel Nr. 1 können gar nicht hoch genug geschätzt werden“, betonte Bissendorfs Bürgermeister Guido Halfter. Mit dem Wasserverband Wittlage habe die Gemeinde einen leistungsfähigen Partner an ihrer Seite. „In Zeiten des Klimawandels gelte es, die Infrastruktur der Wasserwirtschaft zu ertüchtigen“, befand auch der SPD-Landtagsabgeordnete Guido Pott, der sich für das Projekt beim Umweltministerium stark gemacht hatte. Im Verbund, so Pott, könne nicht nur die Verfügbarkeit, sondern auch die Qualität des Trinkwassers sichergestellt werden.
Durch die Verbundleitung lassen sich im Bedarfsfall kurzfristig Engpässe in der Wasserversorgung überbrücken. Das Vorhaben entspricht damit auch dem Zukunftskonzept Wasserversorgung des Landkreises Osnabrück. Es sieht u. a. die Schaffung bzw. Erweiterung von Verbundsystemen sowie die Optimierung und Anpassung vorhandener Notfallvorsorgekonzepte als Maßnahmen zur Erhöhung der Versorgungssicherheit vor.
Auch Uwe Bühning, Geschäftsführer des Wasserverbandes, mahnte, angesichts der nassen Herbst- und Wintermonate die Themen Wasserversorgung und Wasserdargebot nicht aus den Augen zu verlieren. Die vergangenen Wochen seien sehr trocken gewesen, von Februar bis Mitte März sei nur etwa ein Zehntel des für diese Zeit üblichen Niederschlags gefallen. „Wir dürfen nicht in die Dürre-Demenz verfallen“, lautete sein Appell.
Vehrte. An mehreren Abschnitten sind bislang die Arbeiten zum Bau der Druckrohrleitung von Vehrte zur Kläranlage in Schwagstorf erfolgt, mit der die Kläranlage in Belm entlastet werden soll. Der Anfang wurde in Schwagstorf gemacht, wo die Arbeiten von der Kläranlage bis zur Hauptstraße geführt wurden. Aus der Gegenrichtung wurde die Leitung vom Pumpwerk an der Venner Straße in Vehrte ausgehend entlang der Ruller Flut bis zum Wittekindsweg verlegt und dieser gequert. Die Arbeiten werden entlang des Driehauser Weges aus der Siedlungslage herausgeführt.
Entlang der Trasse der Druckrohrleitung wird von uns zudem Glasfaserkabel für die Übermittlung der Echtzeitdaten der Anlage an unsere Steuerung gelegt.
Darüber hinaus sind wir hier aber auch als Dienstleister tätig: Im Auftrag des Landkreises Osnabrück übernehmen wir im Rahmen unserer Erdarbeiten abschnittweise entlang der Strecke auch die Verlegung der Leerrohre für das allgemeine Glasfasernetz.
Bad Essen. Von den allgemeinen Kostensteigerungen, etwa bei Energie, Baumaterialien und Personalaufwand, ist auch der Wasserverband Wittlage betroffen. Darüber hinaus steht er als Wasserversorger für Belm und die Wittlager Gemeinden und als Abwasserentsorger für Belm, Bissendorf und die Wittlager Gemeinden vor großen Herausforderungen.
Viele Leitungen, Kanäle und Anlagen sind 40, 50 Jahre und älter. Dadurch steigen die Kosten für Instandhaltung und Erneuerung. Gleichzeitig fordert der Klimawandel seinen Tribut: Klimaveränderungen drücken sich in längeren Trockenperioden und gehäuften Starkregenereignissen aus. Sie betreffen somit auch Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, indem sie umfangreiche Anpassungen etwa in neue Brunnen und Speicher einerseits, aber auch in Regenrückhalt und größere Kanäle andererseits erforderlich machen. Nicht zuletzt gilt es, den prognostizierten Bedarfen von Wirtschaft, Landwirtschaft und privaten Haushalten gerecht zu werden.
Schon jetzt investiert die gesamte Branche rund neun Milliarden Euro pro Jahr in die Wasser- und Abwasserinfrastruktur. Und in Zukunft wird dieser Betrag noch steigen.
Der Wasserverband Wittlage begegnet den genannten Herausforderungen, indem er seine Anlagen, Versorgungs- und Kanalnetze kontinuierlich ertüchtigt und erweitert. Wichtige Infrastrukturmaßnahmen, die 2024 auf den Weg gebracht wurden sind der Bau zweier Druckrohrleitungen (Vehrte – Schwagstorf und Lintorf – Rabber), die Sanierung von Speichern in Belm und Lintorf sowie der Einbau neuer Belüftertechnik an der Kläranlage Bissendorf.
In 2025 werden diese Projekte finalisiert und weitere hinzukommen, wie Verbandsgeschäftsführer Uwe Bühning erläutert: „Auch an den Kläranlagen in Bohmte und Wittlage soll die Belüftertechnik energieeffizient erneuert werden, die Erneuerung der Regenwasserkanäle Meyerhof Bohmte sowie Osnabrücker Straße Bissendorf ist geplant, am Wasserwerk Belm steht die Sanierung des zweiten Speichers an.“
Diese Investitionen haben ihren Preis, andererseits zahlen sich Versäumnisse bei Gebäuden und technischen Anlagen bekanntlich nicht aus. „Mit unseren Maßnahmen gestalten wir die Daseinsvorsorge in unserer Region zukunftsfest und nachhaltig. Da wir nicht gewinnorientiert arbeiten, kalkulieren wir unsere Gebühren gemäß den rechtlichen Vorgaben stets kostendeckend“, betont Bühning und erklärt:
„Der Wasserverband Wittlage hat satzungsgemäß keine Gewinnerzielungsabsicht und muss daher letztendlich alle Kosten über die Gebühren abbilden.“
Vor diesem Hintergrund sieht sich der Wasserverband gezwungen, diese Gebühren in verschiedenen Beitragsabteilungen zum 1. Januar 2025 anzupassen: Die Mengengebühr (Angaben in netto) wird in den Gemeinden Bad Essen, Bohmte und Ostercappeln von 1,25 €/m³ auf 1,39 €/m³ erhöht, in der Gemeinde Belm von 1,26 €/m³ auf 1,70 /m³. Die Grundgebühr für Wasserzähler bleibt überall gleich.
Die Gebühr für die Schmutzwasserbeseitigung erhöht sich in der Gemeinde Bohmte von 2,20 €/m³ auf 2,71 €/m³, in der Gemeinde Bissendorf von 2,14 €/m³ auf 2,49 €/m³. Da es sich bei der Schmutz- und Niederschlagswasserbeseitigung um eine hoheitliche Aufgabe handelt, sind die Entgelte hierfür grundsätzlich steuerfrei. Alle Tarife unter https://www.wv-wittlage.de/infos.
Bad Essen. Dieser Tage konnte das Pumpwerk an der B 65 eingesetzt werden. Es bildet sozusagen die Schnittstelle zwischen der aus der Ortslage Lintorf kommenden Freigefälleleitung und der Druckrohrleitung zum bestehenden Pumpwerk in Rabber. Beide Leitungen wurden in den vergangenen Monaten verlegt.
Für das Einlassen des sieben Tonnen schweren Pumpwerks in den dafür hergestellten Schacht war schweres Gerät erforderlich, ein Kran kam zum Einsatz, die Bundesstraße musste für etwa drei Stunden halbseitig gesperrt werden.
Im nächsten Schritt erfolgt die Anbindung des Pumpwerks an die Druckleitung sowie das Setzen und der Anschluss des Schaltschrankes, damit die Inbetriebnahme erfolgen kann.
Die Starkregenereignisse des vergangenen Jahreswechsels hatten uns zum Bau einer Druckrohrleitung von Lintorf nach Rabber veranlasst. Sie entlastet als Maßnahme zur Klimafolgenanpassung die Ortslage Lintorf und bietet zudem die Kapazitäten, die für die Realisierung eines eventuellen Gewerbegebietes an der B 65 erforderlich werden dürften.
Bad Essen. Es ist inzwischen eine schöne Tradition: In der Adventszeit kommen Geschäftsleitung, Verbandsvorsteher und Personalrat zusammen, um mit jenen Kolleginnen und Kollegen, die im zurückliegenden Arbeitsjahr ein Dienstjubiläum feiern konnten oder ihren wohlverdienten Ruhestand angetreten haben, zu danken. Eine gute Gelegenheit, die Jahre Revue passieren zu lassen und Erinnerungen auszutauschen. In diesem Jahr waren Marius Henn, Ottmar Meyer und Klaus Witte die Ehrengäste.
Ottmar Meyer konnte sein 30-jähriges Dienstjubiläum feiern. 1994 trat er seinen Dienst bei der Gemeinde Belm an, die seinerzeit das dortige Wasserwerk und -netz noch in Eigenregie bzw. später dann unter dem Dach der Gemeindewerke betrieb, bevor sie 2017 dem Wasserverband Wittlage beitrat. Der konnte sich freuen, mit Ottmar Meyer einen erfahrenen Fachmann in Sachen Wasser für den Standort Belm und seit 2021 von dort aus auch im Rahmen eines Betriebsführungsvertrages für rund 60 Kilometer Trinkwasserleitungsnetz in der Gemeinde Bissendorf zu finden. Verbandsgeschäftsführer Uwe Bühnung dankte Ottmar Meyer für seine zuverlässige und selbstständige Arbeitsweise, die maßgeblich zum reibungslosen Betriebsablauf beitrage.
Bereits seine Ausbildung als Ver- und Entsorgungsfachmann beim Wasserbeschaffungsverband Wittlage absolviert hat Marius Henn, der somit auf nunmehr auf 25 Dienstjahre zurückblicken kann. Offenbar habe er damti eine gute Berufsentscheidung getroffen, von der nicht zuletzt der Verband profitiere, so Uwe Bühning. Inzwischen habe Marius Henn, neben seinen zahlreichen anderen Aufgaben, großes Fachwissen im Bereich Beprobung und Analyse erworben, ein Wissen, das bei den strengen gesetzlichen Vorgaben und der großen Verantwortung in der Trinkwasserversorgung sehr geschätzt werde.
2010 kam Klaus Witte zum Wasserverband. „Als erfahrener Maurer warst du immer eine große Stütze des Verbandes, egal ob im Tiefbau oder bei Pflaster- und Maurerarbeiten“, sagte Uwe Bühning. In diesem Jahr trat Klaus Witte seinen verdienten Ruhestand an, in dem er aber nicht untätig bleibt. Für einen Handwerker gebe es immer etwas zu tun – darin war sich der Neu-Rentner mit den Anwesenden einig. Doch sei es auch schön, nach einem arbeitsreichen Leben über seine Zeit frei verfügen zu können.
Uwe Bühning sowie die beiden Verbandsvorsteher, Rainer Ellermann für den Wasserverband und Hermann Steuwer für den Unterhaltungsverband, dankten den Ehrengästen mit einem Präsent für ihre Treue und ihr Engagement in all den Jahren. Gemeinsam ließ man den Nachmittag bei einem kleinen Imbiss ausklingen.
Bissendorf. An der Kläranlage Bissendorf wurden die Oberflächenbelüfter gegen Streifenbelüfter ausgetauscht. Auslöser war eine defekte Lüfterwalze, die durch Taucher geborgen werden musste. Bei der Gelegenheit haben wir ersatz- und testweise Streifenbelüfter eingesetzt, die sich aufgrund besserer Verteilung und passgenauer Regeltechnik als praktikabel und sparsam erwiesen.
Damit war die Entscheidung für ein neues Belüftungssystem gefallen. Inzwischen haben Taucher fünf Streifenbelüfter montiert und unsere Kollegen zwei Gebläse neben dem Gebäude aufgestellt, von denen aus eine neue Edelstahlrohr-Druckluftleitung zum Belebungsbecken verläuft. Mit der neuen Technik ist eine Stromersparnis von ca. 25 Prozent zu erwarten.
Belm. Perfekte Naherholung in herrlicher Natur bietet der Belmer Ententeich – und dennoch ist er kein natürliches Gewässer. Vielmehr handelt es sich dabei um ein Regenrückhaltebecken, also ein technisches Bauwerk, welches das Niederschlagswasser der bebauten bzw. versiegelten Umgebung aufnimmt und damit den hier verlaufenden Icker Bach entlastet. Die Starkregenereignisse der vergangenen Jahre haben jedoch gezeigt, dass in dieser Hinsicht Anpassungsbedarf besteht, zumal der Icker Bach überwiegend verrohrt ist und nur über ein begrenztes Fassungsvermögen verfügt.
Bisher existierten zwei Überfallschwellen vom Icker Bach zum Regenrückhaltebecken. Durch Anhebung der Sohle des Baches kann jetzt auf eine der beiden Schwellen verzichtet werden, wodurch der Überlauf ins Becken schon bei geringerer Wassertiefe einsetzt. Der entstehende Höhenunterschied der Sohle wurde durch eine Sohlgleite aus Natursteinen aufgenommen. Zusätzlich wurde das Abflussprofil des Ickerbaches „eingeschnürt“, sodass der Abfluss in den Unterlauf des Baches und in die nachfolgenden Fließgewässer in Belm und im Stadtgebiet Osnabrück gedrosselt wird.
Entstanden ist eine gut definierte Mulde. Bei Regenwetter kann es nach wie vor passieren, dass der Weg an dieser Stelle vorübergehend nicht passierbar ist. Allerdings wird es dank des Rückbaus einer der beiden Überlaufschwellen keine „Insellage“ mehr geben. Vielmehr wird es jetzt möglich sein, trockenen Fußes zum Ausgangspunkt zu gelangen. Vor allem aber wird durch die genannten Maßnahmen das Speichervolumen des Ententeichs von 19.200 Kubikmetern auf ca. 24.600 Kubikmeter, also um fast 30 Prozent erhöht wird.
Die Umsetzung erfolgte im Rahmen des Projekts „Wald-Wasser-Park am Ententeich“, für das die Gemeinde Belm Bundesmittel im Rahmen des Sonderprogramms „Modellprojekte zur Klimaanpassung und Modernisierung in urbanen Räumen“ erhielt.
Bad Essen. Dieser Tage hat der Wasserverband Wittlage mit dem Bau der Abwasser-Druckrohrleitung zwischen Belm-Vehrte und Ostercappeln-Schwagstorf begonnen. Ziel des Großprojektes ist es, die Kläranlage in Belm zu entlasten.
Die zugrundeliegende Planung bezieht bereits vorhandene Infrastruktur mit ein, um die Kosten möglichst gering zu halten. So wird die bestehende Abwasserleitung zwischen Vehrte und Belm gewissermaßen bis nach Schwagstorf verlängert, da die dortige Kläranlage über ausreichende Kapazitäten verfügt. Es besteht mithin die Möglichkeit, vom Pumpwerk Vehrte aus das Abwasser je nach anfallender Menge sowohl wie bisher nach Belm als auch nach Schwagstorf leiten zu können.
Durch eine kluge Trassenführung kommt das Projekt ohne größere Eingriffe in Verkehr und Landschaft aus. Zudem liegen weite Teile der geplanten Trasse auf verbandseigenem bzw. kommunalem Gebiet, sodass darüber hinaus lediglich auf einer in Privatbesitz befindlichen landwirtschaftlichen Fläche ein Leitungsrecht in Anspruch genommen werden muss. Die Messungen für die Dimensionierung von Leitungen und Pumpen ergaben außerdem, dass ein Zwischenpumpwerk nicht erforderlich ist, sondern das vorhandene Pumpwerk in Vehrte durch eine zusätzliche Abwasserdruckpumpe hinreichend ertüchtigt werden kann
Das Projekt wird in Teilabschnitten realisiert, wobei die Arbeiten je nach Zugänglichkeit, Bodenbeschaffenheit und Witterung auch an mehreren Punkten gleichzeitig erfolgen können. Die Tiefbauarbeiten werden in offener Bauweise erbracht, größere Kreuzungsbereiche wie an der B 218 werden per Horizontalbohrung unterquert, um den Verkehr möglichst nicht zu beeinträchtigen. Dennoch kann es an kleineren Straßen zu vorübergehenden Sperrungen kommen, über die der Wasserverband Wittlage entsprechend informieren wird.
Bad Essen. Die Verlegung der Leitung vom geplanten Pumpwerk Lintorf zum bestehenden Pumpwerk Rabber ist fertiggestellt. Damit ist der erste Bauabschnitt des Gesamtprojektes erfolgt. Das Pumpwerk, das auf einer Fläche innerhalb des geplanten neuen Gewerbegebietes errichtet werden soll, ist beauftragt. Allerdings ist hier mit einer längeren Lieferzeit zu rechnen, sodass der Einbau voraussichtlich nicht vor Dezember erfolgen kann. Die 700 Meter lange Freigefälleleitung zum Pumpwerk ist noch herzustellen. Die Vergabe der Tiefbauarbeiten läuft. Die umfangreiche Baumaßnahme dient der langfristigen Sicherung der Abwasserbeseitigung in den östlichen Teilen der Gemeinde Bad Essen.
Zwar verlegen wir unsere Abwasserleitungen ausschließlich im Trennsystem, also getrennte Kanäle für Schmutz- und Regenwasser, und so sind von unseren 510 Kilometern Schmutzwasserkanal tatsächlich nur drei Kilometer Mischwasserkanal (sie befinden sich in der Ortslage Hitzhausen). Dennoch kann bei Starkregenereignissen immer auch Fremdwasser in den Schmutzwasserkanal eindringen und damit das Kanalsystem belasten. Gründe hierfür sind vor allem bei Starkregen stattfindende Eintritte über Schachtdeckel und hohe Grundwasserstände rund um die Verrohrung in Verbindung mit Undichtigkeiten. Auch kann der Fremdwassereintritt durch Fehlanschlüsse verursacht sein, wenn z. B. ein Fallrohr oder eine Drainage in den Schmutzwasserkanal ableitet, was hier und da noch im Altbestand der Fall sein kann.
Neben dem Ausbau und der Ertüchtigung unserer Infrastruktur, wie etwa mit der vorliegenden Baumaßnahme, ist es natürlich unser Anliegen, eventuelle Schadstellen und Undichtigkeiten zu erkennen und zu beseitigen. Dazu setzen wir regelmäßige Kamerabefahrungen ein.
Bohmte. Ein kleines Naturparadies entsteht in der Bohmter Heide. Dort, wo sich zurzeit auf den ersten Blick zunächst einmal eine große Mulde auftut, wird im Laufe der Zeit ein Feuchtbiotop vielen Tieren und Pflanzen einen neuen Lebensraum bieten.
An der West- und Ostseite des Areals, das insgesamt 1,4 Hektar umfasst, wurde bereits eine Gehölzpflanzung angelegt. Hierfür wurden standortgerechte, heimischen Vogelschutz- und Nährgehölze verwendet, darunter Schneeball, Weißdorn, Hundsrosen, Stileichen und Ebereschen. Die Fläche selbst wird als extensives Grünland bewirtschaftet. Auf einer Streuobstwiese werden im kommenden Herbst/Winter 20 Hochstämme regionaltypischer Sorten gepflanzt, wie Boskoop, Goldparmäne, Knorpelkirsche, Gellerts Butterbirne und Bühler Zwetsche.
Insgesamt handelt es sich um eine Ersatzmaßnahme der Gemeinde Bohmte die aus deren Bauleitplanung resultiert. Die Gesamtfläche der Maßnahme umfasst 1,4 Hektar. Die Planungs-, Koordinierungs- und Erdarbeiten werden vom Wasserverband Wittlage im Auftrag der Gemeinde Bohmte ausgeführt. Der Wasserverband Wittlage ist seit 2023 mit der Kompensationsbetreuung der ihm angeschlossenen Gemeinden Bad Essen, Belm, Bissendorf und Bohmte beauftragt.
Bad Essen. Die Starkregenereignisse des vergangenen Winters haben gezeigt: Je nach Lage und Kapazität müssen auch hierzulande Kanalnetze im Rahmen der Klimafolgenanpassung ertüchtigt werden.
Der Wasserverband Wittlage setzt deshalb in diesem Jahr in den Ortslagen von Lintorf und Rabber ein größeres Infrastrukturprojekt um: Zur Entlastung der bestehenden Abwasser-Transportleitung wird derzeit eine neue drei Kilometer lange Druckrohrleitung von Lintorf bis zum Pumpwerk Rabber gelegt, von wo aus die Verbindung zur Kläranlage in Wittlage besteht. Für das Gesamtprojekt sind rund 750.000 Euro veranschlagt.
Der Baubeginn ab Angelbecker Straße erfolgte im Frühsommer. Die Verlegung der Leitung aus Polyethylen-Rohren verläuft dabei fast komplett durch öffentliche Flächen, größtenteils in offener Bauweise. Diese Arbeiten sind fast fertiggestellt.Insgesamt müssen allerdings drei Straßen unterquert werden. Dies erfolgt im Horizontalbohrverfahren, das von einer Fremdfirma ausgeführt wird. Hierfür laufen aktuell die vorbereitenden Arbeiten, sodass die Verlegung der Leitung wie geplant voraussichtlich Ende August fertiggestellt sein wird.
Im nächsten Schritt wird ein neues Abwasserpumpwerk unterhalb der Firma Homann, in unmittelbarer Nähe zur B65 errichtet, in das Homann und weitere Anlieger über eine noch zu erstellende ca. 700 Meter lange Freigefälleleitung einleiten, sodass die Bauarbeiten im Herbst beendet sein dürften.
Bissendorf. Mit einer anspruchsvollen Tauchaktion hat der Wasserverband Wittlage dieser Tage eine Reparatur im Klärwerk Bissendorf durchgeführt.
Wenige Tage zuvor hatte der Alarm den Kollegen vom Unternehmensbereich Abwasser eine Störung an der Anlage gemeldet. Konkret handelte es sich um einen Defekt an einer der beiden Belüfterwalzen im Belebungsbecken. In diesem Teil der Kläranlage werden dem Wasser Mikroorganismen und reichlich Sauerstoff zugesetzt. Es handelt sich um die sogenannte biologische Klärstufe, unverzichtbarer Teil der Abwasserreinigung.
Bei der Inaugenscheinnahme zeigte sich, dass ein Teil der Walze abgebrochen war und somit die Belüftung nur noch eingeschränkt erfolgte. Um diese wieder vollständig zu gewährleisten, musste eine schnelle Lösung gefunden werden. Unsere Kollegen entschieden sich, die defekte Walze durch Belüfterplatten zu ersetzen.
Zuvor jedoch musste der noch festsitzende Rest der Walze von unseren Werkstattmitarbeitern demontiert werden und der abgebrochene Teil geborgen werden, damit hierdurch kein weiterer Schaden an der Anlage entsteht. Hierfür wurden Spezialtaucher angefordert, die schon nach kurzer Zeit fündig wurden.
Anschließend wurden mit dem Saug-Spül-Fahrzeug noch Ablagerungen am Boden des Beckens entfernt, damit die Belüfterplatten dort glatt aufliegen können. Sie übernehmen nun die Funktion der defekten Walze.
Ob die Belüftung über Platten die Walzentechnik im Klärwerk Bissendorf langfristig ersetzen soll, wird derzeit geprüft.
Bad Essen. Zum neuen Ausbildungsjahr konnten sowohl der Wasserverband Wittlage als auch der Unterhaltungsverband Nr. 70 „Obere Hunte“ neue Azubis willkommen heißen. Sie werden ihre Ausbildung in Werkstatt, auf den Anlagen und in der Verwaltung absolvieren.
Carolin Mietrup kommt aus Bad Essen und beginnt beim Wasserverband Wittlage eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement. Dabei wird sie alle Abteilungen der Verwaltung durchlaufen – von Empfang und Zentrale, über Verbrauchsabrechnung und Buchhaltung bis hin zu Planauskunft, Personalwesen und Assistenz. Ihre Ausbilderin ist Melanie Kösterke.
Ebenso beim Wasserverband Wittlage startet Paul Möhle seine Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik. Paul kommt aus Barkhausen, hat die Oberschule in Bad Essen besucht und den Wasserverband bereits im Rahmen eines Berufsvorbereitungsjahres kennengelernt. Er wird sowohl in den Wasserwerken wie auch auf den Kläranlagen tätig sein, denn dort läuft nichts mehr ohne modernste Elektronik. Sein Ausbilder ist Timo Kleffmann.
Joel Lampe kommt aus Bohmte und hat dort die Oberschule besucht. Er beginnt beim UHV 70, den er schon durch ein Praktikum kennengelernt hat, seine Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker. In der Werkstatt des UHV 70 am Standort in Rabber wird er in der Wartung und Instandhaltung unseres großen Fuhr- und Maschinenparks ausgebildet. Sein Ausbilder ist Fabian Fietz.
Wir freuen uns, sie alle drei an Bord zu haben und wünschen ihnen einen guten Start!
Rabber. In der Nacht vom 19. auf den 20. Juni war es an der Angelbecker Straße in Rabber zu einem Brand gekommen. Nachbarn hatten das Feuer bemerkt und den Notruf abgesetzt. 130 Feuerwehrleute der umliegenden Wehren rückten daraufhin aus, darunter auch unsere Kollegen Fabian Fietz, Tobias Fricke und Björn Jacob, die den alarmierten Ortsfeuerwehren von Rabber und Linne angehören.
Doch auch für unseren Bereitschaftsdienst war die Nacht vorüber: Da die genutzten Hydranten an einer Strecke lagen, war bei dem starken Löschwassereinsatz mit Druckabfall zu rechnen. Also mussten unsere beiden Wassermeister ran: Wilhelm Tiemeyer erhöhte werksseitig den Wasserdruck, Timo Kleffmann musste die Schieberstellungen verändern und so die Netze ineinander fahren – beides, damit sowohl genügend Löschwasser mit ausreichendem Druck zur Verfügung stand, als auch die Trinkwasserversorgung gesichert blieb.
Die Kollegen vom Abwasser, Ralf Hallmann und Lars Rosemann, wurden hinzugerufen, um den Graben abzudecken und abzusperren. Außerdem installierten sie auf Höhe unseres Pumpwerks in Rabber eine Tauchpumpe. Mit beiden Maßnahmen verhinderten sie den unkontrollierten Abfluss des mit Löschschaum und anderen Fremdstoffen versetzten Wassers und damit eine Kontaminierung der Gewässer und des umliegenden Geländes.
Erschwerend kam bei dem Einsatz hinzu, dass auf dem Heuboden des Gebäudes Stroh gelagert war, dieser aber natürlich beim Brand nicht betreten werden konnte. Wir halfen kurzerhand mit unserem Doosan-Kettenbagger aus und Christian Wefel von der UHV-Kolonne beförderte damit das Stroh auf ein angrenzendes Feld, wo es gelöscht wurde. Schließlich musste der Bagger aber auch die durch das Feuer einsturzgefährdeten bzw. abgesackten Giebel des Hauses abreißen.
Am nächsten Tag standen die Nacharbeiten an: Restliches Löschwasser wurde abgesaugt und der Graben wieder frei gemacht. Da das Haus unbewohnt war, wurde glücklicherweise niemand bei dem Brand verletzt, es entstand jedoch erheblicher Sachschaden.
Hintergrund der Beteiligung von Wasser, Abwasser und UHV: Die Rettungsleitstelle in Osnabrück ordnet auf Basis des bei ihr eingegangenen Notrufs Art und Umfang des Ereignisses ein und alarmiert entsprechend den Löschzug. Mit der Alarmierung wird auch ein Alarmstichwort vergeben, also ein Code, der das Ereignis kategorisiert. Der Einsatzleiter vor Ort entscheidet je nach Entwicklung des Brandes und der örtlichen Gegebenheiten, ob externe Unterstützung erforderlich ist, wie es hier der Fall war.
So sind unsere Kollegen vom Bereitschaftsdienst nicht nur bei Rohrbrüchen oder bei Hochwasser im Einsatz, auch ein Feuer kann das Ausrücken hervorrufen. Das, wie natürlich auch das ehrenamtliche Engagement bei der Feuerwehr, verdient höchste Anerkennung.
Bohmte. Nachdem in den letzten Wochen vor den Sommerferien bereits mehrere Grundschulklassen unsere Klärawerke in Bissendorf und in Schledehausen besucht hatten, schauten sich am 26. Juni 15 Kinder der evangelischen St. Thomasgemeinde Bohmte unsere Kläranlage am Maschweg an. Begleitet wurden sie von Anette Rupenkamp, Sieglinde Rausch und Diakonin Rhena Wilinski. Der Besuch war Teil der Sommerferienspiele, die die Kirchengemeinde jedes Jahr in den Sommerferien anbietet – jedes Jahr unter einem anderen Motto.In diesem Jahr lautete es „Wasser ist Leben“, und so stand neben biblischen Geschichten auch die Bedeutung von Wasser als Lebenselixier, aber auch die Frage, wo das von uns benutzte Wasser hingeht, auf dem Programm.
Auf der Kläranlage konnte unser Kollege Ralf Schmieding diese sehr anschaulich beantworten. Überhaupt war das Interesse der Kinder im Alter von fünf bis zehn Jahren an den Vorgängen in der großen Anlage geweckt. Rechen, Sand- und Fettfang, Vorklärbecken, Belebungsbecken, Nachklärbecken und Labor – die Kinder lernten alle Stationen der Kläranlage kennen. Auch machte Ralf Schmieding sie noch darauf aufmerksam, dass man keine Lebensmittel (vor allem wegen der Nager) und – ganz wichtig – keine Feuchties in die Toilette werfen darf. Die reißfesten Tücher verheddern sich nämlich in Pumpen und können ganze Anlagen zum Stillstand bringen.
Fazit: Auch die Kinder wissen bereits, wie wichtig der bewusste Umgang mit Wasser ist, wie aufwändig sich dessen Reinigung darstellt, und dass sauberes Wasser für Mensch und Natur unabdingbar ist.
Denn: Wasser ist Leben und Wasser ist kostbar.
Bad Essen-Linne. Gut eine Woche vor der Zeit konnte die Sanierung der Wasserleitung an der Kalbsiekstraße in Bad Essen-Linne fertiggestellt werden. In dieser Zeit hat der Wasserverband Wittlage auf gut 250 Metern neue PE-Rohre verlegt und, wo erforderlich, auch neue Hausanschlüsse hergestellt.
Die Baustelle war kurzfristig anberaumt worden, da sich die alten AZ-Rohre an vielen Stellen als abgängig erwiesen. Statt am 28. Juni konnte schon am 20. Juni die Baustelle aufgeräumt und die halbseitige Sperrung aufgehoben werden.
Bad Essen. Wir gratulieren unseren Mitarbeitern Benjamin Höckmann, Cedrik Macho und Jonas Bunte!
Alle drei haben bei uns sehr erfolgreich ihre Ausbildung absolviert: Benjamin Höckmann als Fachkraft für Wasserversorgungstechnik, Jonas Bunte als Tiefbauchfacharbeiter, und Cedrik Macho hat seiner Prüfung als Tiefbaufacharbeiter, die er bereits im vergangenen Jahr abgelegt hatte, eine Zusatzqualifikation als Rohrleitungsbauer hinzugefügt.
Benjamin Höckmann sorgt als Fachkraft für Wasserversorgungstechnik dafür, dass wir unsere Kunden 24/7 mit frischem, sauberen Trinkwassser versorgen können. Er ist unterwegs auf unseren trinkwassertechnischen Anlagen, wie Brunnen, Wasserwerke und Messstellen und sorgt für deren reibungslose Funktion. Ganz wichtig: Benjamin stellt die Einhaltung der gesetzlichen Parameter für unser Trinkwasser sicher, sorgt also für beste Wasserqualität.
Dafür, dass das Wasser aus den Brunnen in die Wasserwerke und von dort zu unseren Haushalten gelangt, dafür sorgt Cedrik Macho. Und seien die Wege und Trassen noch so knifflig: Cedrik setzt die Pläne um und schließt die Häuser ans Netz an. Als Rohrleitungsbauer ist er quasi dafür zuständig, dass alles läuft. Nach seiner zweijährigen Ausbildung als Tiefbaufacharbeiter hat er in einem dritten Lehrjahr dafür die Zusatzqualifikation erworben.
Auch Jonas Bunte sorgt für Zulauf – und einen reibungslosen Ablauf. Er hat seine Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter abgeschlossen und beginnt im August die zweite Stufe, nämlich die Spezialisierung als Rohrleitungsbauer.
Die Ausbildung zur Fachkraft für Wasserversorgungstechnik wurde zum 1. August 2024 etwas umstrukturiert. Sie bezieht jetzt noch mehr umwelttechnische Aspekte mit ein, weshalb die Berufsbezeichnung nun auch Umwelttechnologe für Wasserversorgung lautet. Die Ausbildung dauert drei Jahre, Voraussetzung ist die Fachoberschulreife. Die Berufsschule wird im Blockunterricht in Goslar besucht.
Die Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter mit Schwerpunkt Rohrleitungsbau erfordert einen guten Hauptschulabschluss bzw. die Fachoberschulreife und dauert drei Jahre. Die Berufsschule wird im Blockunterricht in Bad Zwischenahn besucht.
Bohmte. ZAK, die Zweite: Auch in diesem Jahr waren wir wieder mit unserem Stand auf der Ausbildungsmesse des Wittlager Landes, der ZAK, vertreten. Nachdem wir bei der ersten Veranstaltung dieser Art im vergangenen Jahr selbst Gastgeber sein durften, genossen wir diesmal die Gastfreundschaft der Firma Schütz Trockenbau in Bohmte – und einmal mehr das große Interesse der Schülerinnen und Schüler an unserem Unternehmen und unseren Ausbildungsberufen.
Informationen aus erster Hand lieferten dabei unsere Auszubildenden, Benjamin Höckmann, Cedric Macho und Dennis Lemmer. Einhellige Meinung von Azubis und Interessierten: Eine Ausbildung beim Wasserverband Wittlage ist interessant, vielseitig und zukunftssicher. Und: Ohne den Wasserverband läuft nix!
Bad Essen. Der Wasserverbandstag e. V. ist der Dachverband der Unterhaltungsverbände, Deichverbände, Wasser und Bodenverbände sowie der Verbände der Siedlungswasserwirtschaft in Bremen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Er vertritt die Interessen seiner rund 1.000 Mitgliedsverbände und unterstützt sie bei der Umsetzung ihrer Aufgaben, wie Gewässerunterhaltung, Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung, Hochwasser- und Küstenschutz, Landschaftspflege sowie Regelung des Bodenwasserhaushaltes. Er dient dem Erfahrungsaustausch und als Sprachrohr gegenüber Entscheidern in Politik, Wirtschaft und Verwaltung.
Zu ihrer diesjährigen Tagung trafen sich die Geschäftsführer der ihm angeschlossenen niedersächsischen Verbände der Siedlungswasserwirtschaft in Bad Essen. Gastgeber der 32 Teilnehmer war der Wasserverband Wittlage, dessen Geschäftsführer Uwe Bühning auch Vizepräsident des Wasserverbandstages ist. Auf der Tagesordnung der Veranstaltung in Högers Hotel standen dabei vor allem Themen, die dem Klima- und Strukturwandel geschuldet sind.
So gab es Fachvorträge zum integrierten Wasserressourcenmanagement und zur Wasserwiederverwertung. Auch wurde der Einfluss von Gewässerentwicklungsmaßnahmen auf den Wasserrückhalt in der Fläche am Beispiel der Renaturierungsprojekte des UHV 70 an Hunte und Elze beleuchtet. Nicht zuletzt wurden die Ergebnisse der umfangreichen Datenerhebung und der daraus abzuleitenden Investitionsstrategien in der Siedlungswasserwirtschaft vorgestellt und politische und rechtliche Entwicklungen in Hinblick auf die Siedlungswasserwirtschaft diskutiert.
Der zweite Tag der Veranstaltung bot den Teilnehmern Gelegenheit für eine Exkursion: Ziel war das Modell- und Pioltprojekt zur Umsetzung von Stickstoffdüngebeschränkungen, das der Wasserverband Wittlage gemeinsam mit dem NLWKN im Wasserschutzgebiet Belm-Nettetal durchführt.
Bad Essen/Oldenburg. Die Erinnerungen an die Dürreperioden der letzten Jahre treten aufgrund der aktuell hohen Niederschlagsmengen mehr und mehr in den Hintergrund. Zurück bleiben Waldschäden und Kahlschläge als dauerhaft sichtbare Zeugen. Unsichtbar sind hingegen sinkende Grundwasserstände, aus denen eine zunehmende Verknappung des Trinkwassers droht. Mit Wetterextremen wie diesen wird jedoch im Zuge des Klimawandels weiterhin zu rechnen sein.
Der Wasserverband Wittlage hat kürzlich die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) mit der Durchführung eines Modell- und Pilotprojektes im Wasserschutzgebiet Glanebachtal im Wiehengebirge beauftragt. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hatte die Mittel zur Durchführung des einjährigen Modell-und Pilotprojekts im Trinkwasserschutzgebiet Glanebachtal bewilligt. Bei dem Projekt geht es vor allem darum, geschädigten Nadelwald durch waldbauliche Möglichkeiten zur Erhöhung der Sickerwassermenge im Grundwasser zu ertüchtigen.
Mithilfe von Untersuchungen, Berechnungen und Auswertungen zu einer angepassten Waldbewirtschaftung sollen im Rahmen des Projektes geeignete Maßnahmen im Wald zu einer erhöhten Sickerwasserspende führen, die sowohl den Trinkwasserreserven als auch dem Wald selbst zugutekommt. Dabei wird auch der verstärkte Anbau von Laubholz untersucht. Die durch den Laubholzanbau steigende Sickerwassermenge sowie die mögliche Verbesserung der Qualität des Sickerwassers und die wirtschaftlichen Vor- und Nachteile sollen ermittelt werden. Ergebnisse des Projektes sind bis zum Ende des Jahres 2024 zu erwarten.
Es ist geplant, die Erkenntnisse des Projekts auf einen größeren Raum im Osnabrücker Land zu übertragen. Außerdem sollen sie in den Trinkwassergewinnungsgebieten in die waldbauliche Beratung und in Förderprogramme für eine verstärkt auf den Wasserschutz bezogene Waldbewirtschaftung einfließen.
Text und Fotos: LWK/Dr. Kilian Loesch
Bad Essen. NAGUT steht für nachhaltig und gut leben in ganz Bad Essen und ist der Name einer lokalen Bürgerinitiative mit eben dieser Zielsetzung. Da die Versorgungssicherheit mit Wasser, das Schmutz- und Regenwassermanagement sowie der Erhalt der natürlichen Gewässer unzweifelhaft zur Lebensqualität gehören, war Uwe Bühning willkommener Referent bei der jüngsten NAGUT-Veranstaltung.
Der Geschäftsführer von Wasserverband Wittlage und Unterhaltungsverband Nr. 70 „Obere Hunte“ (UHV 70) stellte die Arbeit der beiden Verbände vor und skizzierte die Herausforderungen durch den Klimawandel sowie Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung, die Wasserverband und UHV 70 schon heute realisieren, aber auch solche, die in Zukunft wichtig werden. Hierzu zählt die Anpassung von Leitungsnetz und Anlagen, aber auch die Vernetzung über Gemeindegrenzen hinaus – immer unter Berücksichtigung der jeweiligen Bedarfe sowie der geologischen und topografischen Bedingungen.
Klare Appelle richtete Bühning dabei sowohl an die Verbraucher wie auch an die Politik. Zwar hätten sparsame Geräte und Armaturen die Verbräuche in den vergangenen 20 Jahren erheblich sinken lassen, dennoch brächten in so trockenen und heißen Sommern, wie wir sie in der jüngeren Vergangenheit erlebt haben, hohe Abnahmemengen privater Haushalte – vor allem aufgrund abendlicher Gartenbewässerung –, die Infrastruktur mitunter an ihre Grenzen. Hier wünscht sich Bühning eine noch stärkere Sensibilisierung innerhalb der Bevölkerung.
Gleichzeitig müsse die Politik das Thema Versiegelung mit Augenmaß betrachten. Dies sei sowohl im Hinblick auf den Hochwasserschutz wie auch auf die Grundwasserneubildung, die ja durch Versickerung erfolgt, wichtig und bei der Bauleitplanung wünschenswert. Ebenso gelte es, Nutzungskonkurrenzen von Privathaushalten, Gewerbe und Landwirtschaft im Auge zu behalten – sowohl bei den Wasser- als auch bei den Flächenverbräuchen.
In diesem Zusammenhang wurde das Thema Boden aufgegriffen. Auf dem Podium konnte hierzu die Bodenkundlerin Audrey Averdiek von der Landwirtschaftskammer Osnabrück Auskunft geben. Interessant: Die Fähigkeit, Niederschläge aufzunehmen, ist auf Ackerflächen am höchsten, gefolgt von Grünland und schließlich Waldflächen. Umgekehrt ist jedoch das im Waldboden angereicherte Wasser am saubersten.
Was die Grundwasserneubildung betrifft, brachte Michael Kipsieker, Lehrbeauftragter für Bau, Wasser- und Siedlungswasserwirtschaft an der Hochschule Osnabrück, einen interessanten Ansatz ins Spiel, der in Schleswig-Holstein umgesetzt wurde. Demnach müssen Baugebiete dieselbe Wasserhaushaltsbilanz vorweisen wie vor ihrer Erschließung. Erzielt wird dies über Ableitung, Versickerung und Verdunstung (z. B. Gründächer), wobei die Gewichtung auf die jeweilige Bodenbeschaffenheit vor Ort abgestimmt wird.
Ob und wie Politik regulatorisch eingreifen soll, darüber diskutierte das Publikum mit den Vertretern der verschiedenen Ratsfraktionen. Klar wurde: Strukturelle Maßnahmen sind immer ein Kind ihrer Zeit. So erschienen Flurbereinigungen und Begradigungen von Gewässern zum Zeitpunkt ihrer Umsetzung geboten und richtig. Die spürbaren Klimaveränderungen lassen uns heute und in Zukunft aber ganz andere Entscheidungen treffen. Dabei vorausschauend und nachhaltig vorzugehen, ist die Herausforderung, der sich Wasserverband Wittlage und UHV 70 stellen.
Belm. Die Sanierung des ersten der beiden Belmer Trinkwasserspeicher steht in den nächsten Wochen vor ihrem Abschluss. Dieser Tage wurde die Bodenplatte gegossen, die wasserdicht an die senkrechten Bauteile wie Außenwände und mittiger Stützpfeiler angebunden wurde. Sobald die Platte begehbar ist, können innenliegende Rohre und Leitern wieder eingebaut werden.
Die finale Reinigung, Desinfektion und Inbetriebnahme kann erst nach der Ablauf von 28 Tagen erfolgen. So viel Zeit benötigt der Beton zum vollständigen Aushärten. In der der Zwischenzeit wird die Fläche ständig nass gehalten, damit der Aushärtungsprozess kontrolliert und schadlos erfolgen kann.
Fotos: Fa. Otto Quast
Belm. Der „Ententeich“ ist jedem Belmer ein Begriff. Das in den 1990er Jahren angelegte Regenrückhaltebecken avancierte im Laufe der Jahre zu einer beliebten Naherholungsfläche in unmittelbarer Ortslage. Jetzt wird die Anlage nicht nur runderneuert und hydraulisch ertüchtigt, sondern zu einem „Wald-Wasser-Park“ umgestaltet.
Ein Regenrückhaltebecken (RRB) ist im Grunde ein rein technisches Bauwerk. -Es nimmt die Niederschläge auf, die bei versiegelten Flächen nicht mehr im offenen Gelände versickern können, und gibt sie verlangsamt und gesteuert an den nächsten Vorfluter ab, in diesem Fall an den Icker Bach.
Betrieben wird ein RRB für gewöhnlich von dem örtlichen für die Abwasserentsorgung zuständigen Betrieb. In Belm ist das der Wasserverband Wittlage. Sein Ziel ist es, hier auch in Zukunft Klimaresilienz zu gewährleisten. Deshalb ist der Kerngedanke des Projekts, durch wasserbauliche Anpassungen den zunehmend häufigeren und intensiveren Starkregenereignissen zu begegnen.
Das Einzugsgebiet des RRB Icker Bach in Belm beträgt ca. 300 Hektar, wovon mehr als die Hälfte versiegelt ist. Der Icker Bach selbst ist überwiegend verrohrt und verfügt nur über ein begrenztes Fassungsvermögen. Der sich abzeichnende Klimawandel macht es erforderlich, das RRB so auszubauen, dass Überlastungen der verrohrten Abschnitte weitgehend vermieden werden können. Auf diese Weise wird auch ein reduzierter Zufluss in den Belmer Bach – in diesen mündet der Icker Bach – erreicht, der im weiteren Verlauf in der Gemeinde Belm und im Stadtgebiet Osnabrück als hochwassersensibel einzustufen ist.
Mit der Baumaßnahme wird die Aufnahmefähigkeit des Ententeichs als Regenrückhaltebecken um rund 30 Prozent erhöht. Dazu ist geplant, den Wasserspiegel für das zukünftig maximale Stauziel im RRB um weitere 25 Zentimeter anzuheben. So findet im Vergleich zur bestehenden Situation in jeder Phase (Befüllung – maximaler Einstau – Entleerung des RRB) immer eine Drosselung des Abflusses in den Unterlauf des Icker Baches statt. Dies geschieht durch drei wasserbauliche Maßnahmen:
Insgesamt hat die Gemeinde Belm für Umsetzung 1,5 Millionen Euro veranschlagt. Davon übernimmt der Bund im Rahmen des Sonderprogramms „Modellprojekte zur Klimaanpassung und Modernisierung in urbanen Räumen“ 1,35 Millionen Euro. erhielt das Modellprojekt aufgrund seiner
Während der Bauarbeiten, die insgesamt bis Ende November 2024 abgeschlossen sein sollen, wird es zu Beeinträchtigungen und Teilsperrungen des Parks kommen. Gemeinde und Wasserverband bitten um Verständnis.
Bad Essen. Ende Januar hat sich die Arbeitsgemeinschaft Nachhaltigkeit in Bad Essen gegründet. Sie ist Teil des Projektes „Kommunale Nachhaltigkeit Niedersachsen“ (KommN Niedersachsen), an dem besonders kleine und mittlere Kommunen partizipieren sollen. Das Projekt wird vom Verband „Kommunale Umwelt-Aktion“ (UAN) und durch das Land Niedersachsen gefördert.
Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer kommunalen Nachhaltigkeitsstrategie mit entsprechender Zielvereinbarung unter Federführung der AG Nachhaltigkeit. Themenschwerpunkte sind
Am Ende des Projektes steht aber nicht nur die definierte Zielvereinbarung, sondern auch ein Fahrplan für deren Umsetzung – und die Auszeichnung mit dem Label „Nachhaltige Kommune“. Die örtliche AG Nachhaltigkeit ist mit Akteuren aus den besagten Themenfeldern besetzt. Für den Wasserverband Wittlage war dessen Kompensationsbeauftrage Ingrid Vörckel, für den UHV 70 war Gewässerkoordinator Kai Holzgräfe beim Kick-Off-Meeting der AG am 11. März vertreten.
Beide werden das Projekt stellvertretend für die beiden Verbände begleiten und ihr Wissen rund um Klimawandel und Klimafolgenanpassung – sowohl im Hinblick auf die Siedlungswasserwirtschaft wie auch auf die Gewässerökologie – einbringen.
Das nächste Treffen der AG findet am Donnerstag, 11. April, 18.30 Uhr im Landschulheim Barkhausen statt.
Mehr zum Projekt unter https://www.uan.de/projekte/kommn-niedersachsen
Bad Essen. Der Wasserverband Wittlage ist es gewohnt, für die Trinkwasserförderung in die Tiefe zu gehen. Doch die Teilnahme am Projekt Investitionsstrategie Wasser erforderte diesmal eine Tiefenbohrung in Zahlen und Akten. Hier wurden Lagepläne und Rechnungen aus 50 Jahren Trinkwassergewinnung und -versorgung gesichtet und ausgewertet. So wurde ein detaillierter Ist-Status der vorhandenen Infrastruktur ermittelt, aus dem sich, unter Einbeziehung demografischer Faktoren, zukünftige Investitionskosten ermitteln lassen.
Die Studie wertet dabei die von den beteiligten Unternehmen gelieferten Daten aus und rechnet die Wiederbeschaffungs- bzw. Reparaturkosten mittels eines EDV-gestützten Prognose- und Simulationsmodells hoch. Der Gedanke hinter dem ganzen Aufwand: Damit wir den nachfolgenden Generationen keine maroden Leitungsnetze und Anlagen und somit einen Berg notwendiger Investitionen hinterlassen, braucht es Investitionsstrategien mit Weitblick, der nur auf einer fundierten Datengrundlage gelingt.
Der Wasserverband Wittlage, so wurde anhand der Daten deutlich, hat kontinuierlich Mittel für den Erhalt und die Modernisierung seiner Infrastruktur eingesetzt, sodass hier überwiegend nicht von überaltertem Material die Rede sein kann. Somit zeigt sich, dass sich laufende Instandhaltung und Erneuerung auszahlen. Dennoch ist gleichermaßen auffallend wie auch nachvollziehbar: Gerade bei älteren Netzen – sowohl bei den Versorgungs- wie auch bei den Anschlussleitungen – klafft vielfach eine erhebliche Lücke zwischen Buchwert und Wiederbeschaffungswert.
Aus den vorgelegten Zahlen lassen sich verschiedene Handlungsoptionen ableiten. Die Stellschrauben dabei sind: Invest, Nutzungsdauer und Abschreibungsdauer – mit unterschiedlichen Auswirkungen auf die Entgelte. Vereinfacht gesagt: Sollen die Investitionen geringgehalten werden, müssen Nutzungs- und Abschreibungsdauer verlängert werden. Das hält die Gebühren zwar niedrig, ist aber mit einem enormen Risiko in der Versorgungssicherheit und mit einer absehbar hohen Wasserverlustrate verbunden. Soll dieses Risiko minimiert werden, müssen die Versorger investieren und steigen die Gebühren. Das macht Wasserverbandsgeschäftsführer Uwe Bühning deutlich.
„Wasser ist eine kostbare Ressource. Sie nachhaltig zu fördern und zum Verbraucher zu bringen, ist unsere Aufgabe. In dieser Verantwortung können wir nicht umhin, in unsere Infrastruktur zu investieren. Das muss uns unser Lebensmittel Nr. 1 wert sein“, so Bühning. Und er betont auch: „Eine Stabilisierung dieser Investitionen in die Zukunft durch Förderprogramme ist durchaus geboten.“
Bad Essen. Anfang März beginnen wir mit der Sanierung unserer Filteranlage am Wasserwerk Dahlinghausen. Die beiden Filter haben ein Fassungsvermögen von je 10 Kubikmetern. Die Filtration erfolgt mittels Sand, der Auslass des filtrierten Wassers über Düsen. Im Rahmen der Sanierungsmaßnahme werden Filtersand und Düsen komplett ausgetauscht.
Zunächst wird hierzu im ersten der beiden Filter der Sand – es sind allein für diesen Bestandteil der Anlage ca. zwölf Tonnen – abgesaugt. Anschließend werden die hier verbauten 180 Düsen ausgebaut und durch neue ersetzt, bevor neuer Sand eingefüllt wird. Danach wird dasselbe Prozedere auf den zweiten Filter angewendet.
Insgesamt wird die Maßnahme vier bis sechs Wochen in Anspruch nehmen. Indem die beiden Filter nacheinander saniert werden, kommt das Vorhaben ganz ohne Wasserunterbrechung für unsere Kunden aus.
Belm. In Belm beginnen dieser Tage die Arbeiten zur Sanierung der Trinkwasserbehälter an der Icker Landstraße. Die beiden erdüberdeckten Behälter dienen in der Gemeinde der Zwischenspeicherung des geförderten Trinkwassers. Jeder der beiden Behälter fasst ungefähr 800 Kubikmeter. Beide Speicher weisen gewisse Alterserscheinungen in Form von Armierungsschäden auf, die eine umfassende Sanierung erforderlich machen.
Begonnen wird mit dem älteren der beiden baugleichen Behälter, jenem aus dem Jahre 1965. Nachdem das Wasser abgelassen ist, werden im ersten Schritt sämtliche Einbauten aus dem zylinderförmigen Bau ausgebaut. Sodann entfernt die beauftragte Sanierungsfirma zunächst die Chlor-Kautschuk-Beschichtung und anschließend die teilweise mürbe Betondeckung. Ein aufwändiger Prozess, der sich über mehrere Wochen erstrecken dürfte, schließlich muss hier eine große Oberfläche rückstandslos sandgestrahlt werden.
Auf dem rohen Beton werden alsdann Abstandhalter und darauf Matten aus Edelstahl-Drahtgeflecht flächendeckend angebracht. Anschließend wird von dem Fachunternehmen für Behältersanierungen Beton eingespritzt, sodass die Oberfläche, aber auch die Matten, der Bereich dahinter sowie sämtliche Zwischenräume komplett mit Beton ausgefüllt sind. Dessen Trocknung muss langsam und kontrolliert erfolgen, weshalb er während des Aushärtungsprozesses immer wieder mit Wasser befeuchtet wird.
Auf die fertige Betonschicht wird eine mineralische Beschichtung aufgebracht. Sobald diese begehbar ist, können Armaturen und Leitern eingebaut und der Behälter gereinigt und desinfiziert werden. Befüllung und Inbetriebnahme des sanierten Behälters sind für das späte Frühjahr geplant. In der Zwischenzeit erfolgt die Trinkwasserversorgung über den zweiten Behälter; die Trinkwasserversorgung kann so jederzeit sichergestellt werden.
Die Sanierung des zweiten Behälters ist für das kommende Winterhalbjahr vorgesehen.
Bei der gesamten Baumaßnahme ist absolute Sorgfalt geboten, da sich die Behälter im Wasserschutzgebiet Belm-Nettetal und darüber hinaus in Schutzzone I und II der Brunnen Belm-Powe 1 und 4 befinden. Die Kosten inklusive Metallarbeiten belaufen sich auf ca. 350.000 Euro pro Behälter – Investitionen in den Bestand, die der Versorgungssicherheit dienen.
Bad Essen/Rödinghausen. Nicht lange schnacken: Bei „Start – Schule trifft Beruf“ ging es um den direkten Austausch zwischen „alten Hasen“ und künftigen Azubis. Bei der Veranstaltung in der Gesamtschule Rödinghausen stellten unsere ehemaligen Auszubildenden Margarita Keller und Lennart Fietz den Wasserverband Wittlage als Ausbildungsbetrieb vor.
Fachkraft für Abwassertechnik ist einer von sechs Berufen, in denen der Verband ausbildet. „Es handelt sich um einen sehr interessanten und abwechslungsreichen Beruf im Umweltbereich mit super Zukunftsperspektiven“, beschrieb Lennart Fietz seine Tätigkeit. Margarita Keller wies auf die weiteren Vorzüge einer Ausbildung beim Wasserverband hin: „Gutes Betriebsklima, gute Vergütung schon während der Ausbildung, flexible Arbeitszeiten, Bezuschussung Fitnesstraining.“
120 Schüler der 9. Klassen hatten so in einer Art Speed Dating Gelegenheit, in kleinen Gruppen den Wasserverband Wittlage als einen von 12 teilnehmenden Ausbildungsbetrieben kennenzulernen. Ob zum Thema Berufsschule, zu Praktika oder zu den Übernahmechancen: Die Infos wurden kompakt vermittelt, damit noch Gelegenheit für Fragen blieb, denn nach etwa sieben Minuten wechselten die Schüler zur nächsten Station.
Fazit: Eine tolle Performance von Marga und Lennart, eine Begegnung Schüler – Beruf auf Augenhöhe, bei der erste Kontakte geknüpft wurden und auch Ausbildungsgänge, die vielleicht nicht so geläufig, aber deshalb nicht weniger interessant und vor allem sehr wichtig sind, die ihnen gebührende Aufmerksamkeit erfuhren.
Mehr zu den Ausbildungsmöglichkeiten beim Wasserverband Wittlage auf unserer Ausbildungsseite.
Gebrochene Deiche, überflutete Straßen und Schienen, vollgelaufene Keller – weite Teile Nordwestdeutschlands wurden dieser Tage überschwemmt. Ganz so schlimm wie am Unterlauf der Hunte stellte sich die Lage an deren Oberlauf zwar nicht dar, aber auch hier kam es für Bewohner zu Beeinträchtigungen, vor allem in der Ortslage Bad Essen Schulallee und in den Ortschaften Wittlage, Rabber und Lintorf.
Hilfe kam vom THW
Nach den regenreichen Monaten Oktober, November und Dezember sorgte an Heiligabend noch dazu Starkregen für volle Kanäle. Die Pumpen der Pumpstation nahe des Klärwerks Wittlage kamen gegen die Wassermassen nicht mehr an, da die Pumpstation in der Ortslage Bad Essen-Schulallee zwischenzeitlich ausgefallen war. Das THW Bad Essen konnte dankenswerter Weise kurzfristig mit förderstarken Pumpen für Abhilfe sorgen und damit die Pegel in den Pumpwerken absenken und halten. Inzwischen sind wieder alle Pumpen des Wasserverbandes in Betrieb.
Vollgelaufene Keller und Rückstau im Schmutzwasserkanal in der Ortslage Lintorf brachten Anwohner wohl unmittelbar mit der Produktion der Firma Homann in Zusammenhang. Dort gingen Beschwerdeanrufe mit der Forderung ein, „das Werk abzustellen“, damit sich die Abwassersituation entspanne.
Tatsächlich habe aber die Firma Homann immer in enger Abstimmung mit dem Wasserverband Wittlage den vertraglich geregelten Abwassereintrag heruntergefahren und, um die Spitzenlast zu reduzieren, ihre Reinigungsarbeiten zeitlich angepasst, so Uwe Bühning, Geschäftsführer des Wasserverbandes Wittlage.
So hatte die Firma Homann im Hinblick auf die Wetterlage ihre Abwassermengen vor Heiligabend bereits um ungefähr die Hälfte ihrer sonst zu dieser Zeit üblichen Menge reduziert und so herunter geregelt, dass über die Abwasservorbehandlungsanlage nur noch maximal acht Kubikmeter pro Stunde eingeleitet wurden. Auch am Silvesterwochenende gab es bei Homann einen geringeren Abwasseranfall als gewöhnlich, da das Werk in dieser Zeit lediglich mit 40 Prozent seiner üblichen Kapazität betrieben wurde und auch die Reinigung der Anlagen bereits am 28. Dezember durchgeführt worden war. Zusätzlich hat der Wasserverband Wittlage die Situation kontinuierlich überwacht, um gegebenenfalls die Produktion unterbinden lassen zu können.
Der Wasserverband hatte darüber hinaus über die Feiertage fünf LKW zur Abwasserabfuhr im Dauereinsatz, um so das Abwassernetz zu entlasten. Seit 4. Januar läuft die Produktion im Homann-Werk wieder, allerdings in reduziertem Umfang, um den Abwassereintrag noch gering zu halten.
Zusammenspiel mehrerer Faktoren
Alle Maßnahmen schaffen Abhilfe in einer extremen Situation, die insgesamt wohl dem Zusammenspiel mehrerer Faktoren geschuldet ist, wie Uwe Bühning, Geschäftsführer des Wasserverbandes Wittlage betont.
„Seit Oktober regnet es in der Region eigentlich ohne Unterlass. Natürlich freuen wir uns als Wasserversorger nach den zurückliegenden Dürrejahren, dass wieder eine beträchtliche Grundwasserneubildung zu erwarten ist. Andererseits sind unsere Böden aber inzwischen so gesättigt, dass die Niederschlagsmengen längst schon abflusswirksam sind, also vom Boden nicht mehr aufgenommen werden“, so Bühning. Und da sich Wasser bekanntlich seinen Weg sucht, überflutet das überschüssige Nass versiegelte Fläche und kann im Extremfall in Gebäude und Abwasserleitungen fließen.
Niederschlagswerte im Vergleich: 2023 lag die Niederschlagsmenge im Bereich Bad Essen bei 1.100 mm/m². Im Jahr 2022 lag sie bei 700 mm/m², im Hitzejahr 2018 sogar nur bei 500 mm/m². Im langjährigen Mittel liegt sie bei 750-800 mm/m². Der Wasserverband Wittlage verzeichnet aktuell an seinen Grundwasser-Messstellen einen Anstieg des Pegels um 80 cm. Zwar sind im überwiegenden Teil des Versorgungsgebietes des Wasserverbandes Wittlage Schmutz- und Regenwasserkanäle im Trennsystem verlegt, dennoch kann es bei diesen erheblichen Regenmengen zu Vermischungen durch diffuse Einträge kommen. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Überlauf über die Lüftung im Kanaldeckel, falsch angeschlossene Leitungen, Bruchstellen und Undichtigkeiten in den Rohrsystemen. Bei Neubauten muss der Bauherr von unabhängiger Stelle zwar die Dichtigkeit seiner Abwasseranschlüsse prüfen lassen, aber im Bestand mag das mitunter im Argen liegen. Die so eingeleiteten Abwassermengen lassen sich nicht exakt beziffern. Es lässt sich allerdings feststellen, dass bei Starkregen bzw. langanhaltenden Regenfällen das bis zu Dreifache der üblichen Abwassermenge den Kläranlagen im Verbandsgebiet zuläuft, mithin der Anteil des Fremdwassers (Niederschlagswasser) erheblich sein muss. |
Klimafolgenanpassung
Es muss also auch an die Anschlussnehmer appelliert werden, sowohl auf die sachgemäße Herstellung der Grundstückentwässerung zu achten, wie auch die hauseigenen Entwässerungsanlagen regelmäßig zu überprüfen und rückstausicher zu halten. Grundstücken mit Anschlüssen, die unter Kanalniveau liegen, ist angesichts der in jüngerer Vergangenheit häufiger zu verzeichnenden Starkregenereignisse der Einbau einer Hebeanlage durchaus zu empfehlen.
Tatsächlich werten Wissenschaftler stabile Wetterlagen – sei es langanhaltende Dürre oder Dauerregen über Wochen und Monate – als Auswirkungen des Klimawandels, die präventive Maßnahmen erforderlich machen. Der Wasserverband Wittlage kommt dem durch Ausbau seiner Infrastruktur nach. Er hat im Sinne der Klimafolgenanpassung für das Jahr 2024 den Bau einer neuen Abwasserleitung von Lintorf zur Kläranlage Wittlage ins Auge gefasst.
Sicherheit der Systeme
Der Ausfall von Pumpen bildet im laufenden Betrieb des Wasserverbandes Wittlage die absolute Ausnahme, denn sämtliche zentralen und Hauptpumpwerke sind mit einem Alarmierungssystem ausgestattet, das die Bereitschaft habenden Mitarbeiter im Falle einer Störung umgehend darüber informiert. Der Bereitschaftsdienst ist rund um die Uhr an allen Tagen des Jahres sichergestellt.
Zusätzlich zum genannten Alarmierungssystem werden die Pumpwerke in engmaschiger Routine, d. h. täglich bis max. wöchentlich inspiziert, um sich eventuell abzeichnenden Störungen vorzubeugen. Geplante Außerbetriebnahmen von Pumpwerken oder anderen Einrichtungen werden rechtzeitig bekanntgegeben – je nach räumlichem Umfang über Homepage, Soziale Medien, Tageszeitung oder auch durch Handzettel an unmittelbare Anlieger. Der Betrieb bei derlei Unterbrechungen wird entsprechend Ausfallkonzept entweder mittels Saug-/Spülwagen oder Ersatzpumpen aufrechterhalten.
Wasserverband Wittlage
Im Westerbruch 67
49152 Bad Essen
Geschäftsführer: Uwe Bühning
Telefon +49 5472 9443-0
Fax +49 5472 9443-30
E-Mailwv-wittlage@i-like-no-spam.uhv70.de
Montag - Donnerstag 7:30 - 16:30 Uhr
Freitag 7:30 - 12:00 Uhr